Großeinsatz nach Brandalarm im OBI Baumarkt Krems

von Führungsteam I. Zug Zuletzt am Freitag, 13. Mai 2016 geändert.
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Die Hauptwache der Feuerwehr Krems wurde im Zuge einer Einsatzübung zu einem TUS-Alarm (automatischer Brandmeldealarm) in den OBI-Markt im Kremser Gewerbepark alarmiert. Das erste Tanklöschfahrzeug rückte - gefolgt von der Drehleiter - nach Übungsbeginn sofort zur Erkundung aus.

Um realistische Ausrückezeiten zu simulieren, wurde erst nach dem Ausrücken der beiden Fahrzeuge mit der weiteren Fahrzeugeinteilung begonnen. Die Funktionen der Maschinisten, Fahrzeugkommandanten und Atemschutzgeräteträger wurde per Los entschieden, die Mannschaft auf die Einsatzfahrzeuge verteilt.

Tank 1 Krems traf kurz nach 19:00 Uhr am Übungsgelände ein. Nachdem durch den Fahrzeugkommandant der betroffene Bereich rasch ermittelt werden konnte und im Zuge der weiteren Erkundung ein "Brand" im Bereich der Kundentoilette im Gartencenter festgestellt wurde, ordnete dieser sofort eine Alarmerhöhung bei der Bezirksalarmzentrale Krems an. Zeitgleich wurde vom bereits nachgefolgten zweiten Fahrzeug, der Drehleiter, die Bereichsleitung übernommen und an die Mannschaft von Tank 1 Krems die weiteren Befehle, wie zum Beispiel das Ausrüsten des Atemschutztrupps und Vorbereitung der Löschleitung, erteilt.

Zwischenzeitlich nahm der Bereichsleiter mit dem Geschäftsführer Kontakt auf, welcher mitteilte, dass bei dem Brand zwei Mitarbeiter vermisst werden. Weiters sind fünf Mitarbeiter abgängig, welche im Bereich der Baustoffeabteilung mit Arbeiten beschäftigt waren. Der Übungsleiter begab sich sofort mit einem Mitarbeiter der Firma OBI zu dem beschriebenen Bereich, wo folgende Lage festgestellt werden musste: Nach einem Staplerunfall war eine Person unter einem Holz-Haufen verschüttet, eine Person wurde durch einen herabfallenden Staffel gepfählt, der Staplerfahrer ist ansprechbar, ein Mitarbeiter liegt bewusstlos im Regal auf ca. zwei Meter Höhe.

Sofort wurden bei der Bezirksalarmzentrale Krems weitere Einsatzkräfte, hauptsächlich die technischen Fahrzeuge Tank 4 Krems und Tank 5 Krems, sowie weitere Kräfte des Rettungsdienstes angefordert.

Zeitgleich konnte im Bereich des Gartencenters der Atemschutztrupp mit einer gefüllten Löschleitung vorgehen. Zu Beginn wurden die einzelnen Toiletten im Vorraum abgesucht, ehe der Trupp in den Brandraum vordringen, wo der Brand rasch lokalisiert und bekämpft werden konnte. Im angrenzenden Besprechungsraum konnten die beiden vermissten Mitarbeiterinnen gefunden und diese mittels Fluchthauben (Schutzhaube mit integriertem Filter) gerettet werden. Ein zweiter Atemschutztrupp kontrollierte ein weiteres Mal jeden Raum, öffnete die Fenster und begann mit der Entrauchung des Bereiches.

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Während der Erkundung durch den Gruppenkommandant des ersten Fahrzeuges passierte in der Baustoffabteilung ein folgenschwerer Unfall. Ein Staplerfahrer fuhr gegen ein Regal und brachte dadurch Holzlatten zum Abstürzen. Ein Mitarbeiter wurde von den Trümmern verschüttet, ein weiterer wurde durch einen Querschläger aufgespießt. Die Staplerfahrerin erlitt nur leichte Verletzungen und eilte dann um Hilfe. Die rasch eintreffenden Feuerwehrmitglieder begannen mit der Betreuung der verletzen Personen (neben und unter dem Schuttkegel). Nach Eintreffen der Sanitäter wurde auch gleich mit der Rettung der verschütteten Person begonnen. Ein aufmerksamer Sanitäter fand währenddessen noch eine weitere, bewusstlose Person, im oberen Bereich des Regals. Unverzüglich begab sich ein Feuerwehrmann mit einer Leitern auf das Regal und betreute die Person. In Absprache mit dem Roten Kreuz wurde diese mit der Korbschleiftrage vom Regal gerettet.

In weiterer Folge wurden die drei Verletzten in Zusammenarbeit mit der Rettung und der Feuerwehr erstversorgt und zur weiteren Betreuung ins Freie zum aufgebauten Sammelplatz gebracht.

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Während die Rettungsaktion im Bereich der Baustoffeabteilung noch voll im Gange war und das Szenario im Bereich des Gartencenters weitestgehend beendet werden konnte, meldete ein Mitarbeiter des Wasserwerkes Krems, dass in einem am Rande des Gelände liegenden Schacht sein Kollege verunfallt sei. Ein Mitglied der Feuerwehr begab sich sofort zur Erkundung und ordnete die weiteren Schritte an: Der Atemschutztrupp von Tank 1 Krems wurde mit einem Gasmessgerät zum Schacht beordert, außerdem wurde die Drehleiter zur Menschenrettung in Vorbereitung gebracht.

Nachdem der Atemschutztrupp den Schacht freigemessen hatte (es befanden sich keine Schadstoffe in der Luft), wurde der verunfallte Mitarbeiter mit Hilfe einer Korbschleiftrage und dem Rollgliss der Drehleiter (Abseilgerät und Vorrichtung zur Rettung aus Tiefen) rasch aus seiner misslichen Lage befreit und dem Roten Kreuz übergeben.

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Das Rote Kreuz Krems nahm mit drei Rettungswägen und sechs Sanitätern an der Übung teil. Deren Aufgabe war es, sich um die Verletzten zu kümmern und einen Verletztensammelplatz zu errichten, wo unter ständiger Absprache mit den Kräften der FF Krems die verunfallten und vermissten Personen gezählt und in Rücksprache mit dem Geschäftsführer die fehlende Anzahl an Mitarbeitern evaluiert werden konnte.

Die Freiwillige Feuerwehr Krems möchte sich auf diesem Wege beim Roten Kreuz Krems für die perfekte Zusammenarbeit, bei dem Geschäftsführer des OBI-Markt Krems Herrn Siller, sowie den Mitarbeitern, welche sich einerseits als Übungsopfer zur Verfügung stellten, andererseits die gesamte Übung mit Spannung beobachteten um auch im Ernstfall über die Vorgehensweisen bescheid zu wissen, recht herzlich bedanken.


Eingesetzte Kräfte:

27 Einsatzkräfte der Feuerwehr

1 Drehleiter
2 Hilfeleistungsfahrzeuge
1 Kommandofahrzeug
3 Tanklöschfahrzeuge

FW Hauptwache

Rettung