Freitag, 2. Februar 2007
In der letzten Heimstunde wurde die Feuerwehrjugend der Hauptwache zum ersten Mal im neuen Jahr mit einer groß angelegten Einsatzübung gefordert: Ein Gefahrentransporter stieß an einer Kreuzung mit einem PKW zusammen. Im PKW wurde dadurch eine Person eingeklemmt, Fässer im Gefahrentransporter schlugen leck.
Nach dem Eintreffen der Jugendlichen machte sich der Gruppenkommandabt des ersten Fahrzeuges sofort auf den Weg um die genaue Einsatzlage zu erkunden. Dabei stellte er fest, dass am Klein-LKW eine Organge-Gefahrenguttafel angebracht ist, eine unbekannte Flüssigkeit von der Ladebordwand des LKW tropft und sich im zweiten PKW noch eine Person regungslos im Fahrersitz befindet.
Während der Erkundung traf das zweite Fahrzeug am Einsatzort ein, die Einsatzleitung wurde an den Gruppenkommandanten des zweiten Fahrzeuges übergeben.
Die Erstmaßnahmen des neuen Einsatzleiters wurden entsprechend dem in der letzten Theorieheimstunde erlernten "Gefahren bei Schadstoffen" umgesetzt und die GAMS-Regel durchgeführt.
G = Gefahr erkennen
A = ausreichend Abstand halten
M = Menschenrettung durchführen
S = Sonderkräfte anfordern
Vom Einsatzleiter wurde entschieden, paralell zur Absicherung der Unfallstelle einen Atemschutztrupp ausrüsten zu lassen, um die Einsatzstelle aus der Nahe zu erkunden. Das Gefahrendatenblatt wurde im Zuge dessen vom Atemschutz-Trupp aus der Fahrerkabine des LKW's geholt und dem Einsatzleiter übergeben. Es wurde festgestellt, dass es sich um einen nicht brennbaren, aber bei Reaktion mit Wasser explosiven Stoff handelt, der bei Freiwerden auch mit Sauerstoff reagiert und ätzende Gase bildet. Sofort wurden mehrere Pulverlöscher als Brandschutz angeordnet.
Während ein Atemschutztrupp mit der Schutzstufe 2 (gedacht!) die leckgeschlagenen Fässer abdichtete, wurde bemerkt, dass der Gefahrentransporter zu rauchen begann. Es musste das Abdichten unterbrochen werden, um den Brand des LKWs zu löschen.
Der Abdichtvorgang wurde bis zum Eintreffen von Spezialkräften provisorisch mit Tannenzweigen (zeigten sich als optimales natürliches Dichtmittel, da die Nadeln des Zweiges sich wie eine Dichtmuffe um die Öffnung legten) durchgeführt.