Donnerstag, 25. August 2005

Kremser im Katastropheneinsatz in Tirol update: 26.08.2005 19:15 Uhr

von Christoph Gruber und Andreas Herndler

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Zuletzt am Freitag, 26. August 2005 geändert.

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Update, 26.08.2005, 19:15 Uhr:

Die Katastrophenhilfsdiensteinheiten aus Niederösterreich stehen nun schon den dritten Tag im Katastropheneinsatz in Tirol. Die Arbeiten im Paznaun- und Oberinntal laufen nach Plan, dennoch sind die Schlamm- und Schottermassen schier unbegreiflich. Haus für Haus „kämpfen“ sich die tatkräftigen Niederösterreicher vor. Mithilfe von Baggern, Frontladern, Traktoren der Bevölkerung und örtlichen Firmen werden die Ortsteile vom gröbsten Schlamm, Schotter und Baumteilen entfernt. In den Häusern selbst ist Handarbeit angesagt: Mit Schaufeln, Krampen und Schiebetruhen werden die Häuser freigeschaufelt. Unterstützt werden die Kräfte von Feuerwehren aus ganz Tirol, Südtirol und dem österreichischen Bundesheer. Hier ist vor allem der Einsatz der Hubschrauber wichtig, da Kappl-Nederle wo ein Zug der Niederösterreichischen Bereitschaft eingesetzt ist, nur per Luftweg erreichbar ist. Strom und Telefon ist nur spärlich vorhanden. Dennoch ist die Motivation bei den Feuerwehrmitgliedern ungebrochen. Die Bevölkerung hilft mit wo es geht und versorgt die Einsatzkräfte. Auch die Unterkünfte werden von den Betroffenen gestellt.

In Wörgl stehen die Einsatzkräfte aber vor anderen Problemen: Hier stand ein großer Teil eines Industrie- und Gewerbeparks unter Wasser. Die Großpumpen, die erst kürzlich bei den NÖ Feuerwehren in Dienst gestellt wurden konnten sich hier beweisen. Gemeinsam mit 2 Pumpen aus Oberösterreich konnte eine derart hohe Förderleistung erreicht werden, sodass ein komplettes Pumpwerk durch die Hochleistungspumpen ersetzt werden konnte.

Die Niederösterreicher schaufelten mehrere Hotels komplett frei.<br>In den Hotels (hier Ischgl) hilft nur „Man-Power“ mit Schaufeln und Schiebetruhen.<br>Aufräumarbeiten in Ischgl<br>Tauchpumpen werden überall benötigt<br>Große Pumpen im Einsatz in Wörgl<br>Enge Platzverhältnisse beim defekten Pumpwerk in Wörgl<br>Dieses Pumpwerk wird durch Nieder- und Oberösterreichische Pumpen ersetzt<br>


Um den Einsatz in Tirol fortsetzen zu können wurde bereits eine Ablöse organisiert. Der Abmarsch aus Niederösterreich erfolgt morgen früh, manche Kräfte bleiben auch vor Ort. Die Ablöse soll gegen morgen mittag einsatzfähig sein. Die Aufgabe der Ablösekräfte wird sein die begonnen Maßnahmen fortzusetzen und dort anzupacken wo die Hilfe benötigt wird.


Update, 25.08.2005, 14:15 Uhr:

am 25.08.2005 um 12:00 Uhr standen folgende Hilfs- und Einsatzorganisationen in Tirol im Einsatz:
- Rettung: ca. 80 Rotkreuzhelfer
- Feuerwehr: ca. 2350 Feuerwehrkameraden
- Bergrettung: 12 Bergrettungsstellen
- ÖBH: 740 Soldaten mit 15 Hubschraubern



Update, 24.8.2005 23:00 Uhr
Laut Informationen der Pressestelle des KHD NÖ-Zuges befinden sich die Kräfte aus dem Bez. Krems zur Zeit in Ischgl im Einsatz.

Weiters erhielten wir die ersten Fotos aus dem Einsatzgebiet.


Eingesetzte Feuerwehren:
Gr.Weikersdorf, Landes-Feuerwehrschule, Neulengbach, St.Pölten, Hohenberg, Kernhof, St.Aegyd, Hainfeld, Gars, Oberwaltersdorf, Möllersdorf, Gumpoldskirchen, Mödling, Stratzing, Neustift, Waidhofen, Wieselburg, Melk, Matzleinsdorf, Emmersdorf, Amstetten, Ullmerfeld

Nachdem in den letzten Tagen im Westen Österreichs zahlreiche Unwetter niedergegangen sind, kam es dort zu schweren Überschwemmungen und Vermurungen.


24.08.2005:
Zur Unterstützung der Tiroler Einsatzkräfte entsandte das Niederösterreichische Landesfeuerwehrkommando heute Nacht einen Zug des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) in das betroffene Bundesland.

Insgesammt sind 141 Niederösterreicher am Weg, unter ihnen auch 3 Mitglieder der FF Krems. Die drei Kremser sind gemeinsam mit den Kameraden der FF Stratzing mit RLF Stratzing ins Krisengebiet unterwegs. Ihre Aufgabe wird sein im Paznauntal der betroffenen Bevölkerung größtmögliche Hilfe zu leisten.

Gerade aus dem Bezirk Krems sind aber keine weiteren Kräfte abgezogen worden, da die Gefahr besteht, dass auch unser Bezirk von Hochwasser betroffen werden könnte.