18 Tonnen Säure umgepumpt: Schadstoffteam im Übungseinsatz

von Christoph Gruber & Gerhard UrschlerZuletzt am Mittwoch, 28. Dezember 2016 geändert.
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Im Zuge des "Shutdowns" der Betriebsanlagen eines Kremser Industriebetriebes erhielten 14 Mitglieder der Kremser Schadstoffgruppe die Möglichkeit an einem ganzen Tag unter Berücksichtigung größtmöglichen Eigenschutzes ihr Wissen im Umgang mit Schadstoffen zu festigen. In der Ausbildung werden die Feuerwehrleute zwar grundsätzlich mit dem sicheren Umgang mit Chemikalien vertraut gemacht, mit industriell anfallenden Mengen besteht aber sehr selten die Möglichkeit zu üben.

Es galt die Lagerbehälter von zwei Säuren und einer Lauge in Transportbehälter umzupumpen, die Restmengen im Tank zu verdünnen und dann ebenfalls wegzupumpen. Die Chemikalien selbst waren handelsübliche Stoffe, die für die Abwasseraufbereitung verwendet werden, ungewöhnlich waren die Mengen: insgesamt 18 Tonnen an Salzsäure, Salpetersäure und Natronlauge waren in 3 Tanks in konzentrierter Form gelagert. Nachdem die Stoffe wieder zurück zum Hersteller gehen sollten, galt es natürlich die Produkte sortenrein in saubere, bereitgestellte Lagerbehälter umzupumpen. 

Zuerst wurde aufgebaut und alle Geräte im Keller des Industriebetriebes in Stellung gebracht, dann rüsteten sich zwei Trupps mit Schutzanzügen und Atemschutz aus und begannen mit den Pumparbeiten. Es wurde sowohl mit Druckluft- als auch mit Schlauchquetschpumpen gearbeitet und es konnte ein Großteil der vorhandenen Pumpausrüstung der Feuerwehr Krems angewendet werden.


Die Schadstoffgruppe war mit einem Tanklöschfahrzeug, einem Versorgungsfahrzeug und dem Schadstoffcontainer fast 12 Stunden tätig. Die Übungsziele wurden erreicht, Feuerwehrkommandant Urschler, der die Arbeiten zweimal inspizierte, zeigte sich zufrieden: "Die Lagermengen entsprechen dem, was bei einem Tankwagenunfall zu erwarten ist. Diese Übung hat gezeigt, dass die vorhandenen Pumpen und die Schutzausrüstung tadellos funktionieren. Kleine Probleme wurden von den Einsatzmannschaft sicher bewältigt. Die Arbeitsgeschwindigkeit steigerte sich von Mal zu Mal, beim letzten Tank war auch das Tempo ausgezeichnet."